Sängerfest 2013 am 18.01.2013
Jetzt noch schnell passives Mitglied werden.
Bösensell -
Nicht allein mit ihrem musikalischen Können gestalteten die Sänger des MGV Cäcilia das traditionelle Familienfest. Sie sorgten auch mit humoristischen Einlagen für reichlich gute Unterhaltung.
Wenn der „Clan der Cäcilianer“, die Männer vom Gesangverein „Cäcilia“ Bösensell, zum „Sänger-Familienfest“ lädt, ist normalerweise Temmes Festsaal schnell gefüllt. Dass es diesmal nicht ganz so war, lag vermutlich an den schnee- und eisglatten Nebenstraßen. Denn eins ist in der Bevölkerung längst bekannt: Die „Blue-Men-Group“ (alle tragen piekfeine, effektvolle, strahlendblaue Jacketts) kann nicht nur wunderbar stimmungsvoll singen, sie hat auch eine ganze Reihe großartiger Humoristen in ihren Reihen. Deren Auftritte versprechen immer wieder fröhliche Unterhaltung.
Doch erst einmal musste Vorsitzender Günter Kolöchter seine Ehrengäste begrüßen. Und das waren neben Bürgermeister-Stellvertreter Alfons Hues auch die „Stellvertreterin des Stellvertreters“ – Hildegard Kläver. Die Kirchengemeinde war mit Pfarrer Klemens Schneider bestens vertreten. Dazu freute sich Kolöchter noch über zahlreiche Vereins-Abordnungen, „passive“ Mitglieder, Sängerfrauen und Neubürger.
Dann übernahm der Chor. Und wieder ging ein Staunen durch die Zuhörerreihen, denn der relativ kleine Chor verfügt nicht nur über ein breites Liedangebot – von sentimentaler Patina, wie beim „Abendfrieden“ oder „Schifferlied“ – sondern auch über freche Neuschöpfungen wie „Wer schön sein will, muss leiden“ oder „Wähle die Anti-Stress-Behandlung“. Sicher ein Verdienst des jungen Chorleiters Dirk Schwabeland, der seit seinem Start in Bösensell das personell knappe Ensemble zu einem abgestimmten Klangkörper geformt hat. Jedenfalls ist die Freude am Gesang unüberhörbar.
Jetzt zu den „Humoristen“ – allen voran Norbert Plenter, der als Ein-Mann-Unterhalter Männerchöre aus dem Umland auf dei Schippe nahm. Namen werden aus taktischen Gründen hier nicht genannt.
Aber auch das altbekannte Quintett, mit Helmut Gerweler, Bernhard Gövert, Manfred Runte, Hermann Braem und Hermann Többen entschuldigten sich an der „MGV-Orgel“ für ihre Häme und Spott-Dichtungen sofort anschließend mit: „In Baisensell, in Baisensell, do knapps de Lüs und frieät dat Fell. Wir singen zur Belustigung, denken nicht an Beleidigung.“
Für zwei Sänger – nämlich für Hermann Többen und Gerhard Neuhaus – gab es Verdienst-Nadeln mit Urkunden. Schließlich sind sie seit 40 Jahren aktiv dabei. Auf alle anderen im Saal wartete eine große Tombola. Mit Preisen, von einem mehrpfündigem Schinken bis zu einem Sack Streusalz. Praktisch, denn draußen war es längst wieder glatt gefroren.