1850 - 1925
Bösensell war im Laufe der Jahrhunderte mannigfachen Stürmen ausgesetzt. Die Scharen des holländischen Grafen Eberstein überfielen 1590 und 1591 das Dorf und plünderten es aus. Der 30-jährige
Krieg brachte Raub, Hunger, Krankheit und ständige Bedrohungen. Auch im 7-jährigen Krieg (1756 -1763) hatte der Ort viel zu leiden.
Als die Franzosenzeit und die Befreiungskriege vorbei waren, begannen für die Gemeinde rund 130 Jahre eines ruhigen Lebens.
In dieser ruhigen Zeit wurde im Mai 1850 der Männergesangverein "Cäcilia" Bösensell aus der Marianischen Jünglings-Sodalität gegründet. Initiator war der damalige Lehrer, Küster und Organist in der
Gemeinde Bösensell, Herr Anton Wessing, der seit 1839 in unserer Gemeinde wirkte.
Die ersten Mitglieder waren:
Klemens Austermann, Franz Rohlmann, Anton Lahrkamp, Clemens Röckendrup, Heinrich Gillmann, Johann Wiedebusch, Theodor Appelhoff, Theodor Temme, Josef Wiesmann
Dieser junge Verein pflegte in erster Linie den Choral und sang anfangs an Festtagen der Sodalität, später auch an hohen Festen des Kirchenjahres.
Fünf Jahre vor seinem Tode übergab der Gründer und Chorleiter 1888 sein Amt an seinen Nachfolger Herrn Hauptlehrer Franz Forsthoff.
Da jeder Sangesbruder laut Satzung der Sodalität bei seiner Verheiratung aus dem Verein scheiden musste, sah man sich gezwungen, die Satzung zu ändern und auch verheiratete Sänger dem Verein zu
erhalten. Somit stand einem gesunden Wachsen des MGV "Cäcilia" nichts mehr im Wege. Unterbrochen wurde dieses Wachstum erst 1914, als der 1.Weltkrieg den Verein auseinanderriss.
Mit einer Ausnahme kehrten alle Sänger, wenn auch zum Teil schwer verletzt, aus dem Kriege zurück und drängten schon bald ihren Dirigenten, die Vereinsarbeit doch wieder stärker aufleben zu lassen,
was er trotz seines hohen Alters dann auch tat. Unter seiner Leitung errang der Verein beträchtliche Erfolge auf überregionaler Ebene.